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E. Schneider (geb. Hang): Forschungsprojekte

Mathematische Kompetenzen von Kindern mit einem diagnostizierten Förderbedarf im Bereich Sprache

Internationale Schulleistungsstudien wie TIMSS und PISA konnten einen Zusammenhang zwischen den arithmetischen Mathematikleistungen in Paper-Pencil-Tests mit bestimmten sozialen Hintergrundmerkmalen der SchülerInnen und ihrer Familien aufdecken (vgl. Stubbe, Schwippert & Wendt 2016; Müller & Ehmke, 2016). Insbesondere der Einfluss sprachlicher Faktoren auf den Bildungserfolg rücken immer mehr in den Fokus des Forschungsinteresses (vgl. Walzebug 2014 und 2015). Neue Befunde zeigen, dass die Mathematikleistungen in den Zentralen Abschlussprüfungen erheblich stärker mit der Sprachkompetenz korrelieren als mit Faktoren zum herkunftsbedingten Hintergrund (sozio-ökonomischer Status, Migrationshintergrund und Zeitpunkt des Deutscherwerbs) (Wilhelm 2015).

Das Lernen von Mathematik ist eng mit der Sprache verbunden. Unterschiedlichen Forschungstraditionen folgend (z.B. Vygotsky 1996; Miller 2006; Cobb & Bauersfeld 1995; Steinbring 2000) ist insbesondere die soziale Interaktion und Kommunikation zentral für die Entwicklung des konzeptuellen mathematischen Wissens. Aber auch individuelle, mentale Konstruktionsprozesse wie die Speicherung von Faktenwissen kommen nicht ohne sprachliche Beteiligung aus (Dehaene 1999).

Besonders deutlich wird der Einfluss sprachlicher Kompetenzen auf mathematisches Lernen bei Kindern mit Spracherwerbsstörungen. Bereits im Vorschulalter zeigen diese signifikant schlechtere arithmetische Leistungen als altersgleiche Peers ohne sprachliche Auffälligkeiten. Unterschiede zeigten sich z.B. beim Erwerb der Zahlwortreihe, der Produktion einfacher Rechenaufgaben (Fazio 1996), beim mathematischen Faktenwissen sowie beim Verständnis des Stellenwertsystems (Donlan et al. 2007, Nys, Content & Leybaert 2013) und es war ein längeres Verharren an der Zählstrategie (Fazio 1996, 1999) zu beobachten.

Das eigene Forschungsvorhaben reiht sich in diese Untersuchungen ein. Im Forschungsinteresse stehen die Zusammenhänge zwischen Spracherwerbsstörungen und der Entwicklung mathematischer Kompetenzen sowie die Frage, ob mangelnde sprachliche Fähigkeiten beim Erwerb arithmetischer Kompetenzen durch andere Faktoren oder Strategien kompensiert werden können. Mathe inklusiv (mit Pik As) (2015-heute)


Mathe inklusiv mit PIKAS

(gefördert durch das MSW NRW)

MatheInklusivGestartet wurde das Projekt „Mathematik inklusiv mit PIKAS“ (Link zur Homepage) im Jahre 2015 mit der primären Zielsetzung, Lehrkräfte der Primarstufe bei der Planung, Durchführung und Reflexion inklusiven Mathematikunterrichts zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurden bislang einige grundlegende Unterrichtsmaterialien entwickelt, Informationstexte verfasst und gleichermaßen mathematikdidaktisch wie auch sonderpädagogisch fundierte Konzeptionen entworfen.

Die Unterrichtsmaterialien können direkt im Unterricht eingesetzt werden, haben aber vor allem exemplarischen Charakter: Durch die beispielhaften Konkretisierungen soll eine Sensibilisierung für die Grundzüge guten inklusiven Mathematikunterrichts erreicht und ein Einblick in die verschiedenen Unterstützungsbedarfe gegeben werden. Da die Webseite grundlegend auf Weiterentwicklung angelegt ist, wird das bereits bestehende Angebot an Hintergrundinformationen und -texten sowie an Materialien und Ideen für den Unterricht kontinuierlich ausgebaut und ergänzt.

Die eigene Arbeit konzentriert sich auf die Rubrik „Inhalte“. Dort werden Themen und Unterrichtsideen für den Einsatz im inklusiven Mathematikunterricht aufbereitet. Dazu werden neben einer ausführlichen Sachanalyse zentraler Inhaltsbereiche Adaptionen grundlegender Aufgabenstellungen (Basisaufgaben) erkundet und mögliche, individuelle Unterstützungsmaßnahmen für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf vorgestellt. Zusätzlich wird anhand von einzelnen Unterrichtssequenzen aufgezeigt, wie gemeinsame Lernsituationen gestaltet und mit einer gemeinsamen Aufgabenstellung verschiedene Lernziele erreicht werden können.