In dem Projekt geht es um die Entwicklung und Erforschung mathematischer Lehr- und Lernprozesse im Kontext produktiver Übungen, die auf Beziehungsgleichheiten zwischen arithmetischen Termen abzielen. Im Zentrum stehen kindliche Gleichungskonzepte, die bei der Deutung und Begründung mathematischer Beziehungen und Strukturen in den verschiedenen Klassenstufen der Grundschule entwickelt werden.
Traditionell lernen Kinder das Gleichheitszeichen vor allem als ein Zeichen kennen, das mit einer Aufforderung zum Ausrechnen identifiziert wird. In dem Forschungsprojekt soll diese eher starre Interpretation auf das mathematische Konzept „Gleichheit“ überwunden werden, indem die Kinder zwei mathematische Ausdrücke in ihrer Beziehungsgleichheit zueinander zu interpretieren lernen, die aus unterschiedlichen Perspektiven denselben mathematischen Sachverhalt beschreiben. Mit anderen Worten: Es geht um die Herstellung inhaltlicher Beziehungen zwischen Zahlen und Operationen, die über die Überprüfung ihrer ausgerechneten Zahlenwerte hinausgehen muss. Das Gleichheitszeichen wird somit „als Zeichen für Gleichheit, Gleichwertigkeit [und] wechselseitige Austauschbarkeit angesehen“ (Winter 1982, 192).
Über vier Jahre werden die Deutungs- und Begründungskontexte von vier Kinderpaaren bei der Auseinandersetzung mit verschiedenen, auf Beziehungsgleichheiten abzielenden Lernumgebungen dokumentiert und analysiert.
Kooperation: Marcus Nührenbörger
Mitarbeit: Carolin Mayer