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TU Dortmund

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Institut für Entwicklung und Erfoschung des Mathematikunterrichts

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Lehrkonzept: Leitideen

Um möglichst vielen Studierenden das Erreichen dieser Ziele zu ermöglichen, folgt das IEEM in der Ausbildung den folgenden Leitideen.

Fachinhaltliche und fachdidaktische Ausbildung als zwei Säulen eines Konzepts

Die angestrebten Ziele erfordern sowohl im fachinhaltlichen als auch im fachdidaktischen Bereich eine solide Ausbildung. Denn Fachkompetenz allein kann didaktische Kompetenz (Beratungs-, Diagnose- und Methodenkompetenz) nicht ersetzen, umgekehrt ist eine solide, didaktisch sensible Fachkompetenz unabdingbare Voraussetzung für solides didaktisches Verständnis. In den meisten Lehramtsstudiengängen der Fakultät für Mathematik an der TU Dortmund werden beide Bereiche als zwei Säulen eines kohärenten Konzepts vom IEEM angeboten, was die gegenseitigen Ausbildungseffekte verstärkt.

Studierende entwickeln Unterrichtssequenzen zu den
erlernten fachinhaltlichen Themengebieten


Die fachinhaltlichen und fachdidaktischen Veranstaltungen des IEEM werden konsequent aufeinander bezogen, sowohl im längerfristigen Kompetenzaufbau als auch durch möglichst häufige inhaltliche Querbezüge: Zum Beispiel wird der Satz von Sylvester (siehe oben) in einer der ersten grundlegenden Fachveranstaltungen zur Arithmetik Gegenstand der mathematischen Auseinandersetzung. Auf unterrichtlicher Ebene setzen sich die Studierenden anschließend in fachdidaktischen Veranstaltungen aktiv mit verschiedenen Schülerlösungen oder Differenzierungsmöglichkeiten dieser Aufgabe auseinander. Dazu ist sowohl eine fachliche Durchdringung als auch ein sensibler didaktischer Umgang mit Schüleräußerungen eine notwendige Voraussetzung. Die Auseinandersetzung mit Schülerlösungen oder Fragen der Individualisierung des Unterrichts (unterschiedliche Lernangebote) führt zu neuen Fragestellungen, die in einer weiteren Analyse des mathematischen Hintergrunds münden.


Anregung von Eigenaktivität und Kooperation

In den Veranstaltungen des IEEM wird angestrebt, dass die Studierenden selbst erleben, wie guter Unterricht gestaltet werden sollte. Das heißt insbesondere, dass regelmäßig zur eigenständigen Auseinandersetzung mit Lerninhalten und Aufgabenstellungen angeregt wird und Kommunikation und Kooperation innerhalb von Lern- und Arbeitsgruppen bewusst gefördert werden. Die Präsentation von Lernwegen und Lernergebnissen ist genauso Bestandteil der Veranstaltungen wie die Reflexion über Vorgehensweisen und Resultate. Die gesammelten Lernerfahrungen sollen die spätere Arbeit in der Schule erleichtern und die Reaktivierung alter, aus der eigenen Schulzeit bekannter kontraproduktiver Muster weniger wahrscheinlich machen (Defizitorientierung, Produktorientierung, Orientierung am fiktiven Durchschnittsschüler).

Seminargestaltungen werden auch von Studierenden übernommen


Forschungsfundierter Berufsbezug

Nicht nur bei den Methoden, sondern auch bei den Inhalten ist der Berufsbezug ein zentraler Orientierungspunkt. Das bedeutet nicht, dass das IEEM eine Ausbildung nach dem Motto ‚Aus der Praxis für die Praxis’ anbietet und sich alles einer unmittelbar erkennbaren Praxisorientierung unterzuordnen hat.

Vielmehr ist das Ausbildungsangebot stets theoretisch fundiert und gleichzeitig empirisch gestützt, etwa durch die Anbindung an Schülerbeispiele, Ausschnitte aus Schulbüchern, Aufgabenbeispiele aus der Schule oder Videoausschnitte und damit für die Studierenden erkennbar auf die spätere Berufstätigkeit bezogen.


Verbindung von Lehre und eigener Forschung

Das IEEM ist kein reines Ausbildungsinstitut für Lehrerinnen und Lehrer, sondern ist sehr aktiv in Forschung und Wissenstransfer (Weiterbildung, Schulbucharbeit, Herausgabe von unterrichtsnahen Zeitschriften etc.). Eigene Entwicklungs- und Forschungsarbeiten fließen unmittelbar in die Lehre ein und werden ihrerseits durch Erfahrungen in der Lehre beeinflusst. So kann ein hochaktuelles praxisrelevantes Lehrangebot gemacht werden.


Forschendes Lernen

In Unterrichtshospitationen können Studierende
erste Erfahrungen in der Praxis sammeln

Das Konzept des Forschenden Lernens meint, dass Wissenschaft nicht als ‚statischer Besitz bestimmter Techniken und Kenntnisse’ verstanden wird, sondern als ‚dynamischer Vollzug oder Prozess der theoriegeleiteten Beobachtung und theorieentwickelnden Reflexion’, an dem die Lernenden beteiligt werden. Vom ersten Semester an wird in den fachinhaltlichen und fachdidaktischen Veranstaltungen forschendes Lernen angeregt, indem die Studierenden sich eigenständig mit Mathematik auseinandersetzen und nicht nur fertige Mathematik präsentiert bekommen.

Im Theorie-Praxis-Modul werden Studien- und Unterrichtsprojekte entwickelt, die in der anschließenden Praxisphase umgesetzt, variiert und ge­meinsam reflektiert werden. Auch im Rahmen von Staats-, Bachelor- oder Masterarbeiten führen Studierende auf der Grundlage der zentralen theoretischen und empirischen Grundlagen Erkundungsprojekte durch, bei denen sie eine mathematikdidaktische Fragestellung erforschen. In kleinerem, gleichwohl lernintensivem Umfang findet forschendes Lernen auch in Seminarveranstaltungen und Übungen statt.

Innovative Veranstaltungsformen

Das IEEM bemüht sich in seinen Veranstaltungen – trotz zum Teil zu hoher Teilnehmerzahlen – um ein möglichst breites Methodenrepertoire. Praxistage in der Schule, Präsentationen von Erkundungsprojekten, interaktive Vorlesungen, viele Phasen der Eigenaktivität oder die Analyse von Videomaterial (auch über das Internet) sind nur einige Beispiele hierfür. Sie sollen auch dazu beitragen, dass später im Unterricht ein breites Methodenrepertoire zum Einsatz gebracht werden kann.


Schulstufenübergreifende und schulstufenbezogene Veranstaltungen

Das IEEM versteht das Lehren und Lernen von Mathematik als eine Einheit von der Vorschule bis zur Oberstufe. Insofern wird in schulstufenübergreifenden Veranstaltungen viel Wert auf vertikale Vernetzungen gelegt: „So sieht die Aufgabe in Klasse 3 aus, und so kann man sie in Klasse 8 einsetzen.“ Da andererseits der Lehrberuf viele schulstufenspezifische Besonderheiten aufweist, wird ein keineswegs geringer Anteil der didaktischen Veranstaltungen speziell für die Primarstufe oder die Sekundarstufen ausgewiesen.

Enge Verknüpfung von Beispielen und Theorien

Die Veranstaltungen im IEEM heben die klassische Unterscheidung zwischen Theorie und Praxis auf. Die Theorie entsteht in der Auseinandersetzung mit Beispielen, und eine Theorie ist nur dann verstanden, wenn sie durch treffende Beispiele illustriert werden kann. Insofern werden Beispiele als Bezugspunkte von Theorieentwicklung verstanden, im fachinhaltlichen wie fachdidaktischen Bereich.



Zur Einstimmung

Konzeptionelle Grundlagen

Ziele

Leitideen

Unterstützungsangebote

Schlusswort von Hans Freudenthal