Mathematische Frühförderung und Anfangsunterricht
Samstag,
19. September 2009
Es ist heute allgemein bekannt, dass die frühe Kindheit für die Lernbiographie von entscheidender Bedeutung ist. Vor allem Kindern mit Migrationshintergrund bietet eine Förderung in diesem Alter Chancen, die später nie mehr wiederkehren. Während Programme für eine sprachliche Frühförderung schon relativ weit verbreitet sind, gibt es in der Mathematik, dem zweiten Hauptfach der allgemeinbildenden Schulen einen großen Nachholbedarf.
Im Symposium sollen in den Hauptvorträgen und Workshops Konzepte und erprobte Praxisbeispiele für die Frühförderung im Kindergarten und den darauf aufbauenden Anfangsunterricht in den Klassen 1 und 2 vorgestellt werden.
Das Symposium wendet sich dem Thema entsprechend nicht nur an Lehrerinnen und Lehrer von Grund- und Förderschulen, sondern auch an Erzieherinnen und Erzieher in Tageseinrichtungen für Kinder. Im Interesse einer Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule wäre es besonders günstig, wenn sich bereits im Vorfeld Teams aus beiden Gruppen bilden und die Teilnahme absprechen würden. Das würde den Gewinn für beide Seiten erhöhen. Es erscheint sinnvoll, dass die Grundschulen, die mit „mathe 2000“ bereits vertraut sind, dabei die Initiative ergreifen.
Die
Hauptvorträge werden gehalten von Prof. Dr. Anna Susanne Steinweg (Universität Bamberg) und Prof. Dr. Christoph Selter (TU
Dortmund). Zudem
wurden fünfzehn Workshops zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten
angeboten.
Rückblick auf das 19. Symposium
Programm:
Das Programm können sie sich hier
auch als pdf-Dokument (mit Adobe Acrobat Reader) downloaden.
Hauptvorträge:
Prof. Dr. Anna Susanne Steinweg, Universität Bamberg
Mathematik vor der Schule – Kinder mit wachen Augen begleiten
Materialien zum Vortrag als Download (3,1MB): 
Prof.
Dr. Christoph Selter, TU Dortmund
Für ein Recht der Kinder auf gemeinsames Lernen
Materialien zum Vortrag als Download (3,6MB): 
Workshops:
Kerstin Bräuning und Heinz Steinbring (Universität Duisburg-Essen), Melanie Eckerth, Petra Hanke und Anna Katherina Hein (Universität Münster) sowie Marcus Nührenbörger (TU Dortmund, IEEM)
Komplementäre mathematische Lerngelegenheiten in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen
Materialien zum Vortrag als Download (2,3MB): 
Theresa Deutscher (TU Dortmund, IEEM)
Mathematische Vorkenntnisse von Schulanfängern erheben: Der GI-Eingangstest Arithmetik
Materialien zum Vortrag als Download (360/260/470/340kB):
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Eva Fleischer-Harjung, Silke Kettner und Doris Zachmann
(Kinderhaus am Ebertpark Ludwigshafen)
Einstieg in die mathematische Frühförderung: ein Schnupperkurs
Materialien zum Vortrag als Download (5,4MB): 
Dr. Daniela Götze (TU Dortmund, IEEM)
Geometrische Sachverhalte spielerisch entdecken
Materialien zum Vortrag als Download (1400/980/250/260/280kB):
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Ina Herklotz (Grundschule Roßtal/Mittelfranken) und Anna-Maria Preisach (Kindergarten Christkönig Roßtal/Mittelfranken)
Mathematische Frühförderung in Kooperation einer Grundschule mit den Nachbarkindergärten
Materialien zum Vortrag als Download (3MB):
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Cornelia Kehlbeck-Raupach und Ruth Meyer (GS Bücken), Claudia Schönijahn (Kindergarten Wundertüte)
Mathematische Frühförderung im Projekt Brückenjahr – Gemeinsam spielen, beobachten und fördern
Materialien zum Vortrag als Download (1,9MB): 
Rektor Josef Klöckener (Grundschule Bilstein, Lennestadt)
Der "Würfelzehner" - Einprägung von Zahlen und Zahlbeziehungen im Anfangsunterricht durch Punktbilder
Materialien zum Vortrag als Download (480kB): 
Sandra Liebig (Kiga Löwenzahn Eigeltingen) und Susanne Meßmer (GHWRS Eigeltingen, Bildungshaus 3-10)
„Wir spielen und entdecken Mathematik“ - im Bildungshaus Eigeltingen (Baden Württemberg)
Materialien zum Vortrag als Download (12,1MB): 
Martina Röhr (Holte-Grundschule Dortmund)
Zählen, Bauen, Spiegeln, Falten: Mathematische Frühförderung - Ein Kooperationsprojekt zwischen 10 Kindertageseinrichtungen und der Holte-Grundschule Dortmund
Kathrin Schnorbusch (Paderborn)
Alles oder Nichts – ein Spiel des „Kleinen Zahlenbuches“ als Anlass zur Auseinandersetzung mit dem Größenbereich Geld im Rahmen mathematischer Früherziehung, sowie dessen mögliche Erarbeitung unter Berücksichtigung von Schwierigkeiten und Möglichkeiten.
Materialien zum Vortrag als Download (520kB/1,5MB):
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Hartmut & Jule Spiegel (Paderborn)
Spiegeln im Kopf und mit Köpfchen
MUSS LEIDER ENTFALLEN
Melanie Ständer (Herne)
Geometrie von Anfang an! – „Wir erfinden Folgen mit Farben und Formen“
Materialien zum Vortrag als Download (420kB): 
Lilo
Verboom, Duisburg
Zahlbeziehungen erkennen – Grundlagen für die Entwicklung von Rechenstrategien schaffen
Materialien zum Vortrag als Download (1,9MB): 
Prof. Dr. Shinya Yamamoto und Prof. Dr. Hiroyuki Sasa (University of Kumamoto, Japan)
Bamboo Numbers
Materialien zum Vortrag als Download (510kB): 
zusätzliche Workshops:
Martin Reinold und Anne Westermann (TU Dortmund, IEEM)
Herausfordern statt Beschäftigen - Förderung inhalts- und prozessbezogener Kompetenzen am Beispiel der Umkehrzahlen
Materialien zum Vortrag als Download (1,6MB): 
Prof. em. Dr. Gerhard N. Müller (TU Dortmund, IEEM)
Probieren und Kombinieren - Igelaufgaben zur Multiplikation
Materialien zum Vortrag als Download (860kB): 
Hauptvorträge:
Prof. Dr. Anna Susanne Steinweg, Universität Bamberg
Mathematik vor der Schule – Kinder mit wachen Augen begleiten
Kinder machen vom Anfang ihres Lebens an vielfältige Grunderfahrungen. Zu einer der wichtigen, kognitiven Erfahrungen zählt die aktive Begegnung mit Mathematik. Die kindliche Eroberung der Welt sollte auf natürliche Weise mathematische Erfahrungsbereiche einbeziehen, bewusst öffnen und als Bereicherung erlebbar machen.
Das wesentliche gemeinsame Ziel von Erziehenden und Lehrenden ist es, mit wachen Augen die vielfältigen Entwicklungen der Kinder zu begleiten. Dies kann nur in einem ausgewogenen Wechselspiel zwischen Diagnose und Anregung von Aktivitäten in Lern- und Erfahrungsumgebungen gelingen. Beiden Aufgaben stellt sich die Lerndokumentation Mathematik, die in ihren grundlegenden Ideen und ersten Effekten der Implementierung vorgestellt wird.
Prof. Dr. Christoph Selter, TU Dortmund
Für ein Recht der Kinder auf gemeinsames Lernen
Vor 20 Jahren entstand der Aufsatz Wider die Flut der Bunten Hunde und der grauen Päckchen, das Herzstück des ersten Handbuchs produktiver Rechenübungen von 1990. Darin wurde ein nachhaltiger Gegenentwurf zu dem sich damals ausbreitenden mechanistischen Übungsverständnis entwickelt. Denn dieses drohte die viel versprechende Unterrichtsreform der 80er-Jahre hin zu mehr Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler (Freie Arbeit, Wochenplan, selbstgesteuertes Lernen ...) zu konterkarieren.
Vieles hat sich seitdem im Mathematikunterricht der Grundschule zum Positiven verändert. Gegenwärtig besteht allerdings die Gefahr, dass die sinnvolle Forderung nach individueller Förderung dazu führt, dass das für Lernen konstitutive Element der Gemeinsamkeit mehr und mehr verloren geht. Im Vortrag werde ich anhand von (Video-)Beispielen verschiedene Möglichkeiten ansprechen, wie sich im Unterrichtsalltag individuelles und gemeinsames Lernen ergänzen können.
Workshops:
Kerstin Bräuning und Heinz Steinbring (Universität Duisburg-Essen), Melanie Eckerth, Petra Hanke und Anna Katherina Hein (Universität Münster) sowie Marcus Nührenbörger (TU Dortmund, IEEM)
Komplementäre mathematische Lerngelegenheiten in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen
Eine Vielzahl an Anregungen für die Unterstützung und Begleitung mathematischen Lernens in Kitas stehen im Fokus der gegenwärtigen Diskussion um die frühe Förderung. Wie aber können mathematische Lernanlässe in Kitas ausgestaltet sein, wenn diese nicht als Vorwegnahme grundschultypischen Lernens, als ein „vorschulisches Mathematiklernen“ verstanden werden sollen, sondern die Besonderheiten der institutionellen Rahmenbedingungen berücksichtigen und zugleich im Sinne anschlussfähigen Lernens mit den zukünftigen Lernerfahrungen der Kinder in der Grundschule verknüpft sein sollen?
In dem Workshop werden ausgehend von dem Forschungs- und Professionalisierungsprojekt „ANREGEN“ (ANschlussfähigkeit in der Schuleingangsphase REflektieren und Gemeinsam ENtwickeln) sich wechselseitig entsprechende Lerngelegenheiten vorgestellt und diskutiert, die mathematische
Ideen an ähnlichen Themenfeldern für Kitas und Grundschulen skizzieren. Die Teilnehmer werden hierbei reflektieren, wie sich Verbindungen zwischen den eher spielerisch-konkreten Lernerfahrungen in Kitas und dem fortschreitenden, eher symbolischen Lernen in der Grundschule herstellen lassen. Da die mathematischen Lerngelegenheiten stets mit grundlegenden sprachlichen Erfahrungen verknüpft sind, soll zugleich diskutiert werden, wie in Kitas und in der Grundschule auf ähnliche Weise über und mit Mathematik gesprochen werden kann.
Theresa Deutscher (TU Dortmund, IEEM)
Mathematische Vorkenntnisse von Schulanfängern erheben: Der GI-Eingangstest Arithmetik
Kinder verfügen zu Schulbeginn über verschiedene mathematische Fähigkeiten, an die der Anfangsunterricht anknüpfen muss. Ein Instrument, mit dem die individuellen Vorerfahrungen der Kinder beim Übergang vom Kindergarten zur Grundschule erhoben werden können, ist der GI-Eingangstest Arithmetik aus dem Zahlenbuch. Der ausgehend von den GrundIdeen der Arithmetik entwickelte Test umfasst die verschiedenen Inhaltsbereiche der Arithmetik und ermöglicht somit ein differenziertes Bild der mathematischen Vorkenntnisse der Schulanfänger. Das hieraus gewonnene Wissen über die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler dient als Ausgangsbasis für eine an die Lerngruppe angepasste Unterrichtsplanung.
Im Workshop wird der GI-Eingangstest vorgestellt und seine Umsetzung anhand von Videobeispielen illustriert. Des Weiteren werden die Hauptergebnisse einer Studie dargestellt, in der über 100 Schulanfänger Aufgaben des GI-Tests bearbeitet haben. An Diagrammen und Videos wird aufgezeigt, welche Kenntnisse Schulanfänger in den einzelnen Bereichen der Arithmetik aufweisen und wie heterogen die Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler sein können. Die Teilnehmer erhalten praktische Hinweise für die Durchführung des Tests und Anregungen, wie die Vorkenntnisse der eigenen Lerngruppe eingeordnet werden können.
Eva Fleischer-Harjung, Silke Kettner und Doris Zachmann
(Kinderhaus am Ebertpark Ludwigshafen)
Einstieg in die mathematische Frühförderung: ein Schnupperkurs
Das Kinderhaus am Ebertpark in Ludwigshafen, eine Tageseinrichtung für Kinder von 1 bis 12 Jahren, hat das „mathe 2000“-Frühförderprogramm nicht nur im Rahmen des BASF-Projekts „Vom Kleinsein zum Einstein“ erprobt, sondern ist auch am Projekt „Schnittstelle K-G“ beteiligt. Im Workshop wird an Beispielen gezeigt, wie sich die Erzieherinnen in das Konzept eingearbeitet und es umgesetzt haben. Die Teilnehmerinnen des Workshops werden aufgefasst als neu in das Kinderhaus eintretende Kolleginnen, die auf aktive Weise in das „mathe 2000“ Frühförderprogramm eingeführt werden sollen.
Dr. Daniela Götze (TU Dortmund, IEEM)
Geometrische Sachverhalte spielerisch entdecken
Die Fähigkeit etwas räumlich zu sehen oder mit Objekten im Kopf zu hantieren, gehört zu den elementaren Kompetenzen, über die Kinder im KiGa und Anfangsunterricht verfügen sollten. Schließlich bedient sich nahezu jede Aufgabe im Unterricht visueller Informationen, die erfasst und mit denen im Kopf hantiert werden muss. Will man diese Fähigkeiten schulen, müssen zwei Dinge beachtet werden: Zum einen besitzen die Kinder sehr unterschiedliche Vorerfahrungen in diesem Bereich, ein Zugang für jedes Kind – leistungsstark wie auch schwach – ist damit elementar wichtig. Zum anderen muss das verwendete Material für junge Lerner geeignet sein. Die Kinder sollen quasi spielerisch ihre visuelle Wahrnehmung und Raumvorstellung schulen können. In dem Workshop werden konkrete Ideen für einen differenzierten und kindgemäßen Zugang zur Geometrie im KiGa und in der Grundschule vorgestellt und durch Beispiele aus der Arbeit mit Kindern illustriert.
Ina Herklotz (Grundschule Roßtal/Mittelfranken) und Anna-Maria Preisach (Kindergarten Christkönig Roßtal/Mittelfranken)
Mathematische Frühförderung in Kooperation einer Grundschule mit den Nachbarkindergärten
In Zusammenarbeit mit der Grundschule Roßtal haben sich einige Kindergärten an der Erprobung des Zahlenbuchs für die Frühförderung beteiligt. Im Workshop wird berichtet, wie die Zusammenarbeit organisiert wurde, wie sich die Erzieherinnen vorbereitet haben und welche Erfahrungen in der Arbeit mit den Kindern gemacht wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dabei Gelegenheit, das Material des neuen "Zahlenbuchs K" kennenzulernen. Anhand von praxisorientierten Beispielen wird vorgestellt, wie ein veränderter Anfangsunterricht auf dieser Basis aussehen kann.
Cornelia Kehlbeck-Raupach und Ruth Meyer (GS Bücken), Claudia Schönijahn (Kindergarten Wundertüte)
Mathematische Frühförderung im Projekt Brückenjahr – Gemeinsam spielen, beobachten und fördern
Nach einer kurzen Vorstellung des niedersächsischen Projekts "Brückenjahr" geht es schwerpunktmäßig in diesem Workshop um die Einsatzmöglichkeiten des "mathe2000"-Frühförderprogramms im Vorschuljahr. Im Projekt Brückenjahr wird die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule intensiviert mit dem Ziel, den Übergang für die Kinder "stressfrei" zu gestalten und sie optimal auf die Schule vorzubereiten.
Rektor Josef Klöckener (Grundschule Bilstein, Lennestadt)
Der "Würfelzehner" - Einprägung von Zahlen und Zahlbeziehungen im Anfangsunterricht durch Punktbilder
Es wird gezeigt, wie Schulanfänger vom ersten Schultag an Mathematik als das Fach von den Mustern begreifen können. Mit einem minimalen Materialaufwand wird dabei das Zählen als Rechenstrategie von vorn herein vermieden und die Basis für einen kompetenzorientierten Mathematikunterricht gelegt.
Sandra Liebig (Kiga Löwenzahn Eigeltingen) und Susanne Meßmer (GHWRS Eigeltingen, Bildungshaus 3-10)
„Wir spielen und entdecken Mathematik“ - im Bildungshaus Eigeltingen (Baden Württemberg)
Im Bildungshaus 3-10 Eigeltingen, einem pädagogischer Verbund zwischen Kindergarten und Grundschule erprobten wir die mathematische Frühförderung des Konzepts Mathe 2000 - Das Zahlenbuch Teil 1.
Dabei war es uns wichtig, in einer altersgemischten Lerngruppe den Kindern die Begegnung mit Zahlen und Formen in mathematischen Zusammenhängen zu ermöglichen und diese in das Alltagsangebot des Kindergartens zu integrieren.
Wir werden einen kurzen Einblick in das Modellprojekt Bildungshaus 3-10 Eigeltingen und dessen Rahmenbedingungen und Leitideen geben.
Wie eine unkonventionelle institutionsübergreifende Zusammenarbeit gelingen kann, dabei sowohl bewusst die Grenzüberschreitung von der Alltagswelt zum abgelösten Denken von den Pädagoginnen angeregt und unterstützt, als auch der Situationsansatz der Frühförderung einbezogen wurde, wird an Beispielen aufgezeigt.
Martina Röhr (Holte-Grundschule Dortmund)
Zählen, Bauen, Spiegeln, Falten: Mathematische Frühförderung - Ein Kooperationsprojekt zwischen 10 Kindertageseinrichtungen und der Holte-Grundschule Dortmund
Seit Oktober 2008 besuchen Vorschulkinder einmal im Monat die Holte-Grundschule und lernen dort Spiele zur mathematischen Frühförderung aus dem Projekt „mathe 2000“ kennen. Die Kinder übernehmen anschließend in ihren Kitagruppen die Rolle der Multiplikatoren und erklären die Spiele den anderen Kindern. So werden Spiele zur mathematischen Frühförderung systematisch in die Kita-Arbeit integriert und die Kinder werden gezielt auf die Schule vorbereitet, ohne die Inhalte der Schule vorwegzunehmen.
Die Erfahrungen mit diesem Projekt sollen vorgestellt, einige der Spiele erprobt und der fachdidaktische Hintergrund erläutert werden.
Kathrin Schnorbusch (Paderborn)
Alles oder Nichts – ein Spiel des „Kleinen Zahlenbuches“ als Anlass zur Auseinandersetzung mit dem Größenbereich Geld im Rahmen mathematischer Früherziehung, sowie dessen mögliche Erarbeitung unter Berücksichtigung von Schwierigkeiten und Möglichkeiten.
Geld als Bestandteil der Lebensumwelt der Kinder weckt bei den meisten von ihnen von sich heraus ein natürliches Interesse, an welches sich bereits im Kindergartenalter anknüpfen lässt. Im „Kleinen Zahlenbuch Band 1“ findet sich neben vielen Lernangeboten zur mathematischen Frühförderung auch das Spiel „Alles oder Nichts“. Bei diesem geht es um das Bilden und Herausgeben von Geldbeträgen. Was sich zunächst einfach anhört, kann für Kinder eine wahre Herausforderung darstellen. In dem Workshop geht es um eine kritische Betrachtung und Erprobung des Spiels unter folgenden Fragestellungen: Welche Schwierigkeiten können sich für Kinder beim Umgang mit Geld ergeben? Welche mathematischen Kompetenzen und Voraussetzungen müssen Kinder mitbringen, um das genannte Spiel erfolgreich spielen zu können und wie können diese durch entsprechende Lernangebote aufgebaut und gefördert werden? Anhand von Erfahrungsberichten und Videodokumentationen wird aufgezeigt, welche Erfahrungen und Vorkenntnisse Kinder bereits vor der Einschulung zum Größenbereich Geld mitbringen. Ausgehend vom Spiel „Alles oder Nichts“ werden Aktivitäten und Lernangebote vorgestellt, die Kindern bereits im Kindergartenalter einen Zugang zum Größenbereich Geld ermöglichen und sie zu einer erfolgreichen Auseinandersetzung mit dem genannten Spiel befähigen.
Hartmut & Jule Spiegel (Paderborn)
Spiegeln im Kopf und mit Köpfchen
Bei der Arbeit mit den Materialien "Spiegeltangram" und "Mirakel" können Kinder ab 5 Jahren vielfältige Entdeckungen im Bereich von Spiegelung und Symmetrie machen und ihr räumliches Denken trainieren. Zu beiden Materialien gibt es unterschiedlich anspruchsvolle Zugänge und Aufgaben. Diese werden vorgestellt und erprobt. Außerdem werden Beispiele aus der Arbeit mit Kindern zu sehen sein.
Melanie Ständer (Herne)
Geometrie von Anfang an! – „Wir erfinden Folgen mit Farben und Formen“
Schon seit langem wird in der Forschung die Wichtigkeit geometrischer Inhalte im Mathematikunterricht hervorgehoben. Denn „geometrisches Tun“ liefert eine wichtige Grundlage und einen unerlässlichen Beitrag zur Umwelterschließung und zur allgemeinen Denkfähigkeit. Im Speziellen sollte unbedingt in den ersten Schulwochen ein geometrischer Inhalt thematisiert werden, da der gesamte Mathematikunterricht als auch zahlreiche weitere Schul- und Alltagsbereiche auf dem geometrischen Denken der Kinder aufbauen:
- sich im eigenen Klasseraum orientieren,
- den Aufbau von Anschauungsmaterialien (20er – Feld, 20er – Reihe, Wendeplättchen) verstehen,
- in Linien und in Kästchen schreiben,
- Arbeitsaufträge verstehen: „Schreibe deinen Namen oben auf das Blatt“ usw.
Der folgende geometrische Unterrichtsgegenstand kann dabei als möglicher Anfangsschwerpunkt in den ersten Schulwochen dienen, um das geometrische Denken der Kinder anzuregen: „Wir erfinden Folgen mit Farben und Formen“. In diesem Workshop wird die Erprobung dieses Unterrichtsprojektes vorgestellt, das durch die Setzung verschiedener Schwerpunkte (Standortbestimmung, gute Aufgaben, angemessene Lernarrangements, Eigenproduktionen) ermöglicht, eine individuelle Förderung von Erstklässlern im mathematischen Anfangsunterricht zu verwirklichen.
Lilo
Verboom, Duisburg
Zahlbeziehungen erkennen – Grundlagen für die Entwicklung von Rechenstrategien schaffen
Um zählendes Rechnen zu vermeiden müssen, Kinder tragfähige Rechenstrategien entwickeln. Anhand ausgewählter unterrichtspraktischer Anregungen wird anschaulich dargestellt, wie Kinder bereits von den ersten Schulwochen an systematisch und dennoch spielerisch an das Erkennen und Beschreiben von Zahl- und Aufgabenbeziehungen herangeführt werden können und dadurch eine solide Grundlage für den Aufbau von Rechenstrategien erwerben.

Prof. Dr. Shinya Yamamoto und Prof. Dr. Hiroyuki Sasa (University of Kumamoto, Japan)
Bamboo Numbers
In the workshop we would like to present our research on a substantial learning environment about "bamboo numbers" (a Japanese setting of Fibonacci numbers). We will show how Japanese children worked with this environment and would be happy to discuss our experiences with German teachers.
