Datum |
Gastredner |
Thema |
Ort |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
08.01.2015 16.30 |
Dr. Eva Müller-Hill Universität zu Köln |
Argumentieren-Können-Sollen - Argumentationstheoretische Analysemodelle als Basis für die Formulierung und Förderung von Argumentationskompetenz(en)?
Zusammenfassung
Argumentieren-Können ist ein erklärtes Ziel schulischen Unterrichts, insbesondere auch des Mathematikunterrichts. Wie aber kommt man vom Argumentieren-Können-Sollen zum Argumentieren-Können? Inwiefern kann man - insbesondere - sinnvoll von einer Argumentationskompetenz sprechen, die sich z.B. in gezielt förderbare Teilkompetenzen unterteilen lässt, oder die bestimmte Kompetenzniveaus besitzt? Die aktuelle Tendenz, Analysemodelle aus der Argumentationstheorie auch als Grundlage für das Lehren von Argumentation, das Fördern einer Argumentationskompetenz, oder die Formulierung von Kompetenzniveaus und Teilkompetenzen heranzuziehen, wird im Vortrag kritisch hinterfragt. Im Fokus steht dabei das vielzitierte Toulmin-Schema der Argumentation.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
15.01.2015 16.30 |
Dr. Natascha Korff Universität Paderborn |
Inklusiver Mathematikunterricht - ein Arithmetikproblem ?
Zusammenfassung
Die Gemeinsamkeit vielfältig lernender Schüler_innen für deren Lernprozesse nutzbar zu machen ist eine zentrale Herausforderung inklusiver Mathematikdidaktik. Und zwar sowohl aus theoretischer Sicht wie auch in der Perspektive von Lehrkräften. In einer Interviewstudie zu Belief-Systemen zum inklusiven Mathematikunterricht in der Primarstufe schildern die Befragten hier besondere Barrieren für den Inhaltsbereich Arithmetik. Im Vortrag werden einleitend grundlegende Zielsetzungen, Potenzialen und Entwicklungsbedarfen einer inklusiven Mathematikdidaktik vorgestellt und sodann die Schwierigkeiten der Lehrkräfte genauer analysiert. Dabei zeigt sich das Arithmetikproblem letztlich als Frage nach den fundamentalen Ideen der Mathematik und ihren verschiedenen Repräsentationsformen:
Man müsste da dann noch mal aushandeln, wie man es macht, also es ist (Seufzen) es ist immer diese doofe symbolische Ebene. (Interview K6, Korff im Druck)
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
23.04.2015 16.30 |
Sebastian Schorcht Universität Gießen |
Strukturierende Typisierung mathematikhistorischer Beispiele in Schulbüchern der Klassenstufe 1 bis 7
Zusammenfassung
In Schulbüchern tauchen Merkkästen, Aufgaben und Themenseiten mit mathematikhistor-ischem Inhalt auf. Zudem gibt es die berühmten Persönlichkeiten in den Randspalten, die spices added to the mathematics education (Jankvist, 2009, S. 26). Was sollen solche Lernanlässe bewirken? Welchen Beitrag können Sie zu mathematischer Bildung leisten?
Im Vortrag werden diese Phänomene systematisch erfasst: Es wird aufgezeigt, welchen mathematikhistorischen Beispielen Lehrerinnen und Lehrern in deutschen Mathematik-schulbüchern der Klassenstufe 1 bis 7 begegnen. Zudem gelingt mithilfe der formalen Begriffsanalyse eine typisierende Strukturierung der Schulbuchbeispiele. Anhand normativer Bildungsüberlegungen werden diese Typen mathematikhistorischer Beispiele in Bezug auf ihren Beitrag zur mathematischen Bildung eingeordnet und gezeigt, wie diese gewinnbringend verändert werden können.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
21.05.2015 16.30 |
Prof. Dr. Christine Streit Pädagogische Hochschule Nordwestschweiz (CH) |
Experten ``lesen`` anders Wie sich diagnostische Kompetenz beim Einschätzen von Schülerdokumenten zeigt
Zusammenfassung
Diagnostisch kompetent im Unterrichtsalltag zu handeln, setzt fachdidaktisches Wissen voraus und zeigt sich auch darin, diagnostische Erkenntnisse nutzen zu können. Im Vortrag wird eine Studie vorgestellt, in der über einen kontrastiven Vergleich zwischen Experten und Novizen das in mathematikspezifischen Diagnosesituationen zur Anwendung kommende handlungsnahe Wissen sichtbar gemacht werden soll. Mithilfe von Vignet-ten wird exploriert, wie Fachdidaktiker/innen und angehende Grundschullehrer/innen Schülerdokumente einschätzen und welche Konsequenzen für die Weiterarbeit (mit einem Kind oder der ganzen Klasse) sie daraus ableiten. Es werden die methodischen Schritte bei der Entwicklung der Vignetten sowie der Auswertung der Daten vorgestellt und (Teil-)Ergebnisse diskutiert. Diese machen deutlich, dass Experten Schülerdokumente anders lesen als Novizen. U.a. argumentieren sie bei der Beurteilung vorsichtiger und beziehen sich bei der Weiterarbeit stärker auf die Erkenntnisse aus der Diagnose.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
28.05.2015 16.30 |
Dr. Kerstin Tiedemann Universität Köln |
Mathematik in der Familie
Zusammenfassung
Die Familie rückt als Ort früher mathematischer Lernprozesse zunehmend in den Blick von Gesellschaft, Politik und Forschung. Denn das Lernen von Mathematik ist keinesfalls auf institutionelle Kontexte, wie die Kindertagesstätte oder die Grundschule beschränkt, sondern findet ebenso in der Familie statt und wird dort auf besondere Weise geprägt.
Im Vortrag werden Ergebnisse einer abgeschlossenen deskriptiven Studie vorgestellt, in der Mutter-Kind-Paare ein Jahr lang in offenen Vorlese- und Spielsituationen begleitet wurden. Es wird gefragt, wie in solchen alltäglichen Situationen mathematische Lernprozesse unterstützt werden, und anhand einzelner Szenen nachgezeichnet, worauf die Unterstützung ausgerichtet ist, welche Vorstellungen von Mathematiklernen sichtbar werden und wie die Mathematik damit in den Alltag eingebunden wird.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
11.06.2015 16.30 |
Dr. Kirsten Heckmann - |
Von Zehnern zu Zehnteln Umbrüche bei den Grundvorstellungen beim Übergang von den natürlichen Zahlen zu den Dezimalbrüchen
Zusammenfassung
Dezimalbrüche ergeben sich durch die Erweiterung des Stellenwertsystems, wodurch auch die Rechenverfahren eine große Ähnlichkeit zu den natürlichen Zahlen aufweisen. Die Dezimalbruchrechnung gilt aus diesen Gründen weithin als einfacher Unterrichtsinhalt.
Empirische Untersuchungen belegen jedoch, dass die Nähe zu den natürlichen Zahlen häufig zu fehlerhaften Übergeneralisierungen führt, die mit einer formalen statt inhalt-lichen Betrachtung der Zahlen zusammenhängen.
Dies wird anhand ausgewählter Untersuchungsergebnisse aufgezeigt und es werden Konsequenzen für die Unterrichtpraxis abgeleitet.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
18.06.2015 16.30 |
Prof. Dr. Kathleen Philipp Pädagogische Hochschule Zürich (CH) |
Diagnostische Kompetenzen von Mathematiklehrkräften
Zusammenfassung
Im Unterricht gibt es vielfältige Situationen, in denen diagnostische Tätigkeiten von Lehrkräften notwendig sind. Während die Bedeutung der dafür erforderlichen Fähigkeiten für den Mathematikunterricht als hoch eingestuft wird, wird Lehrkräften eine unzu-reichende Ausbildung diagnostischer Kompetenzen bescheinigt. Um der damit verbun-denen Forderung der Förderung dieser Kompetenzen nachzukommen, ist es notwendig, das Konstrukt diagnostische Kompetenz bezogen auf den Mathematikunterricht zu konkre-tisieren. Ziel des im Vortrag vorgestellten Forschungsprojektes ist es daher, Facetten diagnostischer Kompetenz für den Bereich der Mathematikdidaktik zu identifizieren. Im Fokus stehen dabei Fragen nach Diagnoseprozessen und nach Ressourcen, auf die Lehrkräfte beim Diagnostizieren zurückgreifen. Als diagnostische Situationen werden informelle Diagnosesituationen, wie sie im Unterricht häufig vorkommen, betrachtet: die Analyse von Aufgaben und die Analyse von Schülerbearbeitungen.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
25.06.2015 16.30 |
Prof. Dr. Christine Knipping Universität Bremen |
Ungleiche Argumentationen im Mathematikunterricht
Zusammenfassung
Wie sich soziale Ungleichheiten beim Mathematiklernen im schulischen Kontext manifestieren, ist Gegenstand des Vortrags. Am Beispiel des stochastischen Problems der abgebrochenen Partie soll gezeigt werden, dass und wie ungleiche Argumentationen im Mathematikunterricht emergieren. Ihre mathematikdidaktische und zugleich bildungssoziologische Rekonstruktion liefert ein tieferes Verständnis für die Entstehung von ungleichen Argumentationen im Mathematikunterricht. Daraus lassen sich Ansatzpunkte entwickeln, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu mathematischen Argumentationen zu eröffnen.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
02.07.2015 16.30 |
Prof. Dr. Birgit Pepin Universiteit Eindhoven (NL) |
Ressourcen in der und für die Lehreraus- und Fortbildung: Interaktion Lehrer-Ressource
Zusammenfassung
Teachers work with mathematics curriculum resources all the time, inside and outside the mathematics classroom: teachers interact with such materials for their lesson preparations; in/for mathematics instruction in class; for assessment and subsequent re-design of their courses, to name but a few. Furthermore, such materials are the focus of professional development sessions and of meetings with colleagues in school, where mathematics teachers design and transform curriculum materials in/for their instruction, and in that process develop valuable knowledge in/for teaching mathematics. In this presentation I investigate the notion of re-source in terms of the teacher-resource interaction, that is (1) a teachers individual work and (2) teachers working in collectives with resources.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
09.07.2015 16.30 |
Prof. Dr. Sebastian Kuntze Pädagogische Hochschule Ludwigsburg |
Situierte Erhebungsformen von Aspekten fachdidaktischer Lehrerinnen- und Lehrerexpertise
Zusammenfassung
Geht man davon aus, dass sich fachdidaktisch relevante Expertisemerkmale von Mathe-matiklehrkräften im Umgang mit konkreten Unterrichtsinhalten oder in Bezug auf Unter-richtssituationen artikulieren, so liegt es nahe, für die empirische Untersuchung solcher Expertisemerkmale situierte Formate zu wählen. Ausgehend von Beispielen für Unter-suchungsdesigns wird überlegt, welche Möglichkeiten situierte Erhebungsformate bieten und welche Herausforderungen in diesem Zusammenhang entstehen. Die Überlegungen werden auch anhand eines aktuellen Forschungsschwerpunkts zum Noticing und Analy-sieren von angehenden und praktizierenden Lehrkräften bezüglich des Umgangs mit Dar-stellungen im Mathematikunterricht vertieft (Projekte La viDa-M und ANAKONDA-M).
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
22.10.2015 16.30 Uhr |
Prof. Jon R. Star Harvard University, Graduate School of Education (USA |
The Importance of Being Flexible: Improving Algebra Teaching and Learning
Zusammenfassung
In the past decade, Star has been engaged in a series of studies investigating students learning of algebra. This program of research began with laboratory-like studies of brief instructional interventions but transitioned to large-scale evaluations of year-long curricula. In this talk, Star will cover the findings from the specific studies but also offer reflections on challenges inherent in the move from lab to classroom, with a particular emphasis on the development of flexibility.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude, 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
29.10.2015 16.30 Uhr |
Prof. Dr. Christine Streit Pädagogische Hochschule Nordwestschweiz (CH) |
Experten ``lesen`` anders Wie sich diagnostische Kompetenz beim Einschätzen von Schülerdokumenten zeigt
Zusammenfassung
Diagnostisch kompetent im Unterrichtsalltag zu handeln, setzt fachdidaktisches Wissen voraus und zeigt sich auch darin, diagnostische Erkenntnisse nutzen zu können. Im Vortrag wird eine Studie vorgestellt, in der über einen kontrastiven Vergleich zwischen Experten und Novizen das in mathematikspezifischen Diagnosesituationen zur Anwendung kommende handlungsnahe Wissen sichtbar gemacht werden soll. Mithilfe von Vignet-ten wird exploriert, wie Fachdidaktiker/innen und angehende Grundschullehrer/innen Schülerdokumente einschätzen und welche Konsequenzen für die Weiterarbeit (mit einem Kind oder der ganzen Klasse) sie daraus ableiten. Es werden die methodischen Schritte bei der Entwicklung der Vignetten sowie der Auswertung der Daten vorgestellt und (Teil-) Ergebnisse diskutiert. Diese machen deutlich, dass Experten Schülerdokumente anders lesen als Novizen. U.a. argumentieren sie bei der Beurteilung vorsichtiger und beziehen sich bei der Weiterarbeit stärker auf die Erkenntnisse aus der Diagnose.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude, 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
26.11.2015 16.00 Uhr |
Mr Charlie Stripp National Centre for Excellence in the Teaching of Mathemtics |
Developing a school-led system for improving mathematics education in England
Zusammenfassung
In 2010 the UK government set out sweeping reforms, aiming to raise Englands educational standards to match the worlds best. A key principle of the reforms is that schools themselves are best able to lead educational improvements. The NCETM, which is funded by the Department for Education (DfE), proposed that a school-led system to improve maths education would benefit from a national network of school-led Maths Hubs. The hubs could work regionally with schools, colleges, universities and employers to share good practice, coordinate work and provide a national structure to help implement government reforms in maths education in a coherent way. In the winter of 2013, the DfE agreed to the NCETMs proposal and the Maths Hubs began work at the start of the following academic year, in September 2014. My presentation will explain how the Maths Hubs Programme was developed and discuss the NCETMs long-term vision for school-led, evidence-based improvement in maths education in England.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude, 4. Etage |
Im Rahmen des Mathematikdidaktischen Kolloquiums |
10.12.2015 16.30 Uhr |
Prof. Dr. Friedhelm Käpnick Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
In Mathe top und in Deutsch ein Flop? Spezifische Sprachprobleme mathematisch begabter Kinder
Zusammenfassung
Im Vortrag wird eine Fallstudie zu einem mathematisch begabten Kind mit deutlichen Sprachproblemen vorgestellt. Dabei wird aufgezeigt, wie sich die spezifische Konstellation bereits im Vorschulalter entwickelte und wie diese Konstellation die individuelle Ausprägung der mathematischen Begabung und der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes im Schulalter mitbestimmte. Ausgehend von der Fallstudie und von weiteren empirischen Befunden wird anschließend verallgemeinernd diskutiert, welche Rolle verbale Sprache und entsprechende Sprachkompetenzen beim mathematisch-produktiven Tun spielen.
[Abstract]
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M433, Mathematikgebäude, 4. Etage |